FLORA UND FAUNA

Auf dem Gebiet des gMarienbergs (Mariánská hora) und an dessen Wänden befinden sich Kulturpflanzen und Ruderalvegetation (von menschlichem Handeln geprägt), Steinbrüche, Eichenwälder und Buschwerk. Wichtige Pflanzenarten wachsen an den schwer zugänglichen Felsaufschlüssen und an Stellen mit Steppencharakter.

Typisch nicht nur für den Marienberg, sondern auch für den gegenüberliegenden Kramolna (Krammel) oder den Felsen unter der Burg Střekov (Schreckenstein), ist das typisch gelb blühende Echte Felsensteinkraut. Hier blüht es an den Felswänden, die zur Elbe oder zum Stadtviertel Důlce gerichtet sind. Früher wuchs hier auch reichlich Wiesen-Kuhschelle, die sich vom Erben-Aussichtsturm oberhalb von Dobětice (Doppitz) bis auf den Marienfelsen ausgebreitet hatte. Eine kleine stabile Population am Eisenbahnviadukt am Fuße des Berges bildet die Traubige Graslilie. Auf dem südlichen Teil des Gipfelplateus sind Berg-Sandglöckchen und das Kleine Habichtskraut zu finden. Beide treten vereinzelt als Ruderalvegetation auf (an Wegen und Aussichtspunkten). An den Wänden und Terrassen des Steinbruchs wächst Sand-Schaumkresse.

Der Marienberg ist zudem Lebensraum für ein sehr interessantes Spektrum wärmeliebender Insekten. Bereits im Frühling findet man hier die ersten Schmetterlinge. Meist handelt es sich um Trauermantel oder Distelfalter. Auch einer der schönsten Schmetterlinge hierzulande kann hier beobachtet werden: der besonders geschützte Schwalbenschwanz. Ein schöner und auffälliger Schmetterling ist zum Beispiel auch das Männchen der Aurorafalter. Auch weitere Tagfalter, zum Beispiel die Perlmuttfalter fühlen sich auf dem Marienberg wohl. Das Spektrum der wärmeliebenden Insekten wird von Goldglänzenden Rosenkäfern und dem schön gefärbten Moschusbock oder einer größeren Anzahl an Laufkäfern ergänzt. Zu erwähnen sind auch die wärmeliebenden Kurzfühlerschrecken, zum Beispiel die Säbel-Dornschrecke.

Auf dem Marienberg leben die gewöhnlichen Vogelarten: Kohlmeisen, Blaumeisen, Rotkehlchen, Drosseln und Eichelhäher. Zu den Singvögeln gehören der Kernbeißer, der Zilpzalp und der Fitis. Ringeltauben und verschiedene Waldvogelarten bauen ihre Nester auf dem Marienberg. Obwohl der Marienberg mitten in der Stadt ist, befinden sich hier auch Raubvögel. Kleinere Vögel jagt der Sperber oder der Wanderfalke. Der Habicht frisst Eichhörnchen und größere Vogelarten, Mäusebussard und Turmfalke interessieren sich für Mäuse. Für gewöhnlich ist auch der aasfressende Rotmilan anzutreffen. Keiner dieser Vögel nistet jedoch auf dem Marienberg, da es zu unruhig ist. Am Fuße des Berges hingegen verbringen die Elstern die Nacht. Sie lassen sich vom Lärm der Stadt nicht stören. Interessant ist, dass früher der Mauerläufer den Winter auf dem Marienberg verbrachte. Sollten Sie ihn einmal sehen, machen Sie ein Foto und schicken es ans Aussiger Museum. Damit bereiten sie den Mitarbeitern der naturwissenschaftlichen Abteilung eine große Freude.

Die häufigsten Säugetiere auf dem Marienberg sind Wildschwein, Reh, Damhirsch, Feldhase und verschiedene Nagetiere. Auf der anderen Flussseite um den Steinberg treten zum Beispiel auch Mufflons auf.

Zu den hier anzutreffenden Kriechtieren gehören die Schlingnatter oder die Eidechse. Bei feuchterem Wetter sind auch Lurche, zum Beispiel Erdkröten auf dem Marienberg zu finden. Früher waren sie für gewöhnlich am heute bereits ausgetrockneten Teich in der Nähe der Kapelle anzutreffen. Im unweit gelegenen Bertino údolí (Bertagrund) kommen am Stříbrnický potok (Ziebernik-Bach) oder an der Bertaquelle auch die sonst seltenen Feuersalamander vor.

Rotmilan (Milvus milvus)

Ringeltaube (Columba palumbus)

Wiesen-Kuhschelle (Pulsatilla pratensis subsp. Bohemika)

Echtes Felsensteinkraut (Aurinia saxatilis subsp. arduini)